muss man einfach finden. Mein Anschlag in der Siedlung hat wohl die Zielperson erreicht. Heute Abend um 19h stand das Wägelchen meines Kleinen vor der Eingangstür. Wär hätte das gedacht! Jedenfalls hat ein kleiner Mann ganz gross gestrahlt :-)

Seit mein kleiner laufen kann, also genau einen Monat, schiebt er gerne ein kleines Einkaufwägelchen vor sich her. Damit spaziert er rum. Tut sein Schmusetuch hinein oder sein Nuggi und ist immer ganz stolz, wenn er sein Wägelchen mit nach draussen nehmen darf.
So auch heute. Als wir dann kurz bei Nachbars einen Kaffee trinken waren und wieder raus kamen, war das Wägelchen weg. Einfach weg. Ich hatte es neben den Kinderwagen gestellt und irgend so ein A.... hat es mitgenommen. Das ich wütend war, und bin, ist ja wohl klar.

Jetzt habe ich Zettel an die Eingangstüren dier Siedlungshäuser geklebt und hoffe, das derjenige welcher das Einkaufswägelchen "mitgenommen" hat, es auch wieder vor unsere Tür stellt.

Ich finde es sowas von gemein einem 16 Monate alten Jungen sein Wägelchen zu klauen mit dem er so gern rumspaziert!

Es ist passiert! Er läuft. Und wie! Gibt's etwas süsseres als einen 15 Monate alten Knirps der seine ersten wackligen Schritte wagt? Nein, gibt es nicht!
Herzensbrecheralarm!

Niemand hat gesagt, dass es leicht ist einen dreijährigen zu bänigen!!! N i e m a n d!!!

Ich erlebe momentan die Tage des Terrors. Aber es soll vorbei gehen sagen sie...

Drei Dinge sind uns aus dem Paradies geblieben, die Sterne der Nacht, die Blumen des Tages und die Augen der Kinder»

(Dante Alighieri, 1265–1321, italienischer Dichter)

krabbelt seit ein paar Tagen und macht die Wohnung unsicher. Besonders das CD Regal hat's ihm angetan.
Als ich ihm gestern zusah, wie er da sass und die CD mit grossem Interesse ansah, dran nagte und dann auf den Boden knallte wurde mir bewusst, wie schnell er gross wird. In genau drei Wochen darf er die erste Kerze auf seiner Geburtstagstorte auspusten. Ok, der Grosse wird sie auspusten, aber das ist ein Detail.

Ich bin müde. Abgekämpft. Mit den Nerven fertig. Das es draussen regnet macht das ganze nicht besser. Schlechter aber auch nicht. Im Moment kämpfe ich mich durch die Tage. Jeder Tag eine neue Herausforderung. Ich frage mich, wer hat das Trotzalter erfunden? Es wär so friedlich ohne. Der Held hing an der Wohnungstür und schrie "Raaaaaaaaaaaaaaaaaaaaauuuuuuuuuuuus". Barfuss obwohl es höchstens zehn Grad draussen waren. Ich sagte nein. Er lief schreiend durch die Wohnung. Die Briobahn flog quer durchs Zimmer und sein Lieblingsauto gleich hintendrein.

Wieso sind zwei Jährige so? Und wieso fühlen sich Mütter immer unfähig? Mein kleiner Held versteht die Welt nicht mehr. Kann seine Gefühle nicht ordnen und will seine Grenzen testen. Bis aufs Aeusserste. Bis aufs äusserste strapaziert er meine Nerven. Ich bin es die ihm die Grenzen geben muss. Und die mit ihm "kämpft". Ich muss ihm die Sicherheit geben das seine Welt in Ordnung ist. Wieso fühle ich mich dann so unsäglich unfähig? Bin ich unfähig? Oder bin ich einfach nur müde? Ich hoffe das meine Kids einmal tolle Erwachsene werden. Tolle Menschen sind sie schon. Aber dann überkommt mich der Zweifel ob ich es richtig mache. Mache ich es richtig? Und was ist falsch? Gibt es ein falsch oder gibt es bei Kindererziehung nur ein "verschieden"? Ich krieg keine Antworten auf meine Fragen nur Schulterklopfer mit Worten wie "bei mir ist es genauso im Moment".

Die Engländer nennen die zweijährigen "Terrible Two". Eben weil da dass Trotzalter anfängt. Recht haben sie. Alle Eltern leben in der Illusion das ihr Kind niemals solche Phasen des Terrors durchleben wird und alles immer eitel Sonnenschein sein wird. Können Babyaugen lügen? Sie können!

Die Tatsache das unser Sofa gefährlich für die Menschen ist wird immer klarer. So kuschlig es ist, so heimtückisch kann es werden. Mein kleiner Held musste das gestern schmerzlich erfahren. Unser Sofa heisst nicht um sonst "Monster"

Wie sie sind die Buben, machen sie mit zwei einhalb Jahren, all das was Mami nicht will, verbietet oder generell nicht gut ist. Dazu gehört auch auf die Sofa lehne klettern um dann mit einem lauten Jauchzer aufs Sofa zu springen. Immer und immer wieder. Mami sagt zwar immer lass das, doch der Held überhort die Warnung. Und dann passierte es: Ein Sprung ins Verderben.

Ein Schrei.
Ein lautes Brüllen.
Und dann - nur noch weinen.
Der kleine Held und Sprungkünstler hatte das Gleichgewicht verloren und flog von der Sofalehne. Seine sonst so makellose Stirn zierte eine überdimensional grosse blaugrüne Beule welche sehr elastisch war, wenn man sie berührte.

Mein Kind stirbt gleich dachte ich und rief den Notarzt. Der Herr am Telefon meinte das es sehr gut sei, dass er so schrie und ich verstand mein eigenes Wort nicht mehr. Die Herren und Damen des Notarztwagens waren dann auch sehr schnell da. Inklusive Defibrilatorgerät (nein hier wird keiner sterben) und sonstige Ausrüstung.
Junior schrie wie am Spiess, die Mama wollte weinen, aber Mamas weinen nicht in so Situationen, schliesslich will man Vorbild sein.

Es ging per Krankenwagen ins Kinderspital. Zur sicherheit, da die Beule doch überdimensional gross war. Junior schrie weiter. Ich versuchte ihm klar zu machen, dass er jetzt endlich mal in so einem tollen Krankenwagen mitfahren könne und dann nächste Woche bei seinen Kumpels tierisch damit angeben dürfe. Das beruhigte ihn.

Im Kinderspital ging dann alles recht zackig. Junior wurde geröngt und der Arzt (der hatte so eine schöne Swatch sag ich euch) meinte, dass wir den kleinen Helden beruhigt wieder mitnehmen können, es sei nur eine überdimensionale Beule.
Auch ohne Diagnose hätte ich ihn wieder mitgenommen, den wer im Krankenhaus die Gänge entlangrennt, in Socken, wie ein kleiner Derwisch umher flitzt, der gehört nicht ins Krankenhaus.

Das Monster werden wir vorerst behalten. Aber Henry wartet schon!

Für mich gibt es nichts schöneres, als wenn mein Kleiner mich anlächelt. Gestern ist er genau drei Monate alt geworden! Wie schnell doch die Zeit vergeht.

Da lag er also auf seiner Decke, in klassischem Hellblau, zappelte mit den Beinchen, ruderte mit den Aermchen und lachte mich aus tiefstem Herzen an. Es war das ehrlichste, reinste und schönste Lachen das es gibt auf der Welt; das Lachen eines Babys.

Es gibt niemanden auf der Welt der mich so sehr liebt wie meine beiden Jungs. Bedingungslos. Einfach so. Für die beiden bin ich die tollste Mama der Welt.Und Schnurpel ist der tollste Papa der Welt.

Egal was wir tun wir sind Helden in den Augen unserer Kinder. Und Helden haben es manchmal verdammt schwer.

Wann seit ihr das letztemal um vier Uhr Nachmittags eingeschlafen und erst am nächsten morgen erwacht?

Eingeschlafen: 16h

und seitdem herrscht Ruhe!